Notfallpsychologie

Was ist Notfallpsychologie?
Notfallpsychologie befasst sich mit der psychologischen Betreuung von Menschen während und nach Extremereignissen. Es werden frühzeitg nach dem belastenden Ereignis Unterstützungsmaßnahmen gesetzt, um den Leidensdruck zu verringern. Nach einem „Notfall“ reagieren Personen sehr unterschiedlich. Dabei handelt es sich in jedem Fall um normale Reaktionen aufgrund abnormaler Ereignisse.

Einsatzgebiete der Notfallpsychologie

  • Großschadensereignisse (Naturkatastrophen, Busunfälle, Flugzeugabstürze)
  • Unfälle
  • Beobachten und Erleben von schrecklichen Ereignissen (z.B. Autounfälle, Vergewaltigung)
  • Gewalterfahrungen
  • Geiselnahme
  • Tod einer nahestehenden Person
  • todbringende Krankheit

Mögliche Reaktionen auf Extrembelastungen

  • Körperliche Anzeichen
    Zittern, Schlafstörungen, Bluthochdruck, starkes Herzklopfen, Kopfschmerzen, trockener Mund
  • Gedankliche Ebene
    Gedächtnisbeeinträchtigungen, Verwirrtheit, Benommenheit, gedankliche Verlangsamung, Erinnerungslücken, sich aufdrängende Gedanken
  • Gefühlsebene
    Angst, Ärger, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit, Gleichgültigkeit, Schmerz, Schuldgefühle, Abstumpfung
  • Verhalten
    Sozialer Rückzug, Weinen, Schreien, Teilnahmslosigkeit, Fehlhandlungen mit eventueller Selbstgefährdung, Selbstmordabsichten

Diese Reaktionen können nach einem außerordentlich belastenden Ereignis auftreten, müssen aber nicht jeden betreffen und auch nicht bei jedem gleich stark ausgeprägt sein.

Die Notfallpsychologie hilft bei…

  • der Bewältigung der psychischen Belastung
  • der schnellstmöglichen Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit
  • der Vorbeugung psychischer Spätfolgen

Die Notfallpsychologie empfiehlt

  • Versuchen Sie zur Normalität zurückzufinden (bisheriger normaler Tagesablauf)!
  • Gönnen Sie sich Erholungsphasen!
  • Setzen Sie sich mit dem Gedanken an das belastende Erlebnis auseinander!
  • Suchen Sie das Gepräch mit anderen!
  • Gestalten Sie Ihre Freizeit aktiv (körperliche Aktivitäten)!
  • Tun Sie das, was Sie auch vor dem Ereignis gerne getan haben!
  • Achten Sie auf die eigenen Bedürfnisse und nehmen Sie sich Zeit dafür!
  • Essen Sie regelmäßig!
  • Zögern Sie nicht, bei Bedarf auch weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen!